Zwischen Effizienz, Sicherheit und Akzeptanz
In Zeiten digitaler Transformation ist das Dokumentenmanagementsystem (DMS) längst nicht mehr nur ein Werkzeug zur digitalen Ablage, sondern eine strategische Plattform, die Prozesse, Compliance und Zusammenarbeit unternehmensweit prägt.
Doch gerade IT-Leiter stehen vor besonderen Herausforderungen bei Auswahl, Einführung und nachhaltiger Nutzung eines DMS. Der folgende Beitrag beleuchtet die wichtigsten Pain Points, strategischen Stolpersteine und Lösungsansätze für IT-Leiter in mittelständischen und großen Unternehmen.

1. Technische und fachliche Anforderungen vereinen
Die digitale Transformation zwingt Unternehmen, ihre Informationsflüsse zu automatisieren und transparent zu machen. Die Dokumentenmanagement Software wird hierbei zur Schaltzentrale des Dokumentenlebenszyklus – vom Eingang über Verarbeitung bis zur revisionssicheren Archivierung.
Für IT-Leiter bedeutet das:
- Sie müssen technische Anforderungen mit fachlichen Erwartungen vereinen.
- Sie tragen Verantwortung für Compliance, Datenschutz und Verfügbarkeit.
- Sie müssen gewährleisten, dass die DMS Software nicht nur heute, sondern auch in fünf Jahren skalierbar und integrationsfähig bleibt.
2. Technische Komplexität – Integration in bestehende IT-Landschaften
Herausforderung: Kaum ein DMS System funktioniert als Standalone-Lösung. Moderne Unternehmen nutzen ERP-, CRM- und branchenspezifische Systeme, die angebunden werden müssen, um Medienbrüche zu vermeiden und Automatisierungspotenziale auszuschöpfen.
- Problempunkt Integrationstiefe: Unterschiedliche Schnittstellenstandards, heterogene Software-Versionen und historisch gewachsene Strukturen führen häufig zu Kompatibilitätsproblemen.
- Beispiel ERP-Integration: Rechnungsworkflows oder Bestellprozesse erfordern eine tiefe Verbindung zu SAP, Microsoft Dynamics oder branchenspezifischen ERP-Systemen. Ohne native Schnittstellen entstehen aufwendige, wartungsintensive Workarounds.
Lösungsansatz: Bei der Auswahl sollte die API-Offenheit der DMS-Lösung ein zentrales Kriterium sein. Ein modernes DMS muss RESTful APIs, Webhooks oder Middleware-Anbindungen mitbringen, um mit der Geschwindigkeit künftiger Prozessveränderungen Schritt zu halten.
3. Compliance und Datenschutz – Sicherheit als Must-Have
Herausforderung: Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), GoBD-konforme Archivierung und branchenspezifische Aufbewahrungsfristen machen ein DMS nicht nur zur Effizienzlösung, sondern auch zum Compliance-Werkzeug.
- Problempunkt Datenklassifizierung: Viele Unternehmen haben keine klare Dokumentenklassifizierung implementiert. Welche Dokumente unterliegen welchen Löschfristen? Welche Informationen sind besonders schützenswert?
- Problempunkt Zugriffskonzepte: Rollenbasierte Zugriffssteuerung ist Pflicht, aber oft zu generisch implementiert. Sensible Bereiche wie Personalakten oder Vertragsdaten benötigen granulare Berechtigungen.
Lösungsansatz: Ein professionelles Berechtigungskonzept sollte bereits vor der Einführung gemeinsam mit Datenschutzbeauftragten und den Fachbereichen entwickelt werden. Zudem sollte ein Dokumentenmanagementsystem Data Loss Prevention (DLP)– und Verschlüsselungsmechanismen mitbringen, um Sicherheits- und Compliance-Vorgaben vollumfänglich zu erfüllen.
4. User Adoption – Der Faktor Mensch als größte Hürde
Herausforderung: Auch die technologisch beste DMS Software scheitert, wenn sie von den Fachabteilungen nicht genutzt wird. Gründe dafür sind:
- Unzureichende Schulung
- Komplexe Oberflächen ohne intuitive Nutzerführung
- Fehlende Einbindung der User in Auswahl- und Testphasen
Lösungsansatz:
IT-Leiter sollten sicherstellen, dass:
- Key User frühzeitig eingebunden werden und in Pilotprojekten reale Szenarien abbilden.
- das DMS eine moderne UX/UI bietet, die an gängige Office-Oberflächen angelehnt ist.
- regelmäßige Schulungen, Update-Trainings und Change-Kommunikation stattfinden, um die Akzeptanz nachhaltig zu sichern.
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Die Digitalisierung von Dokumentenprozessen ist längst kein Trend mehr, sondern essenziell, um mit dem Wettbewerb Schritt zu halten, regulatorische Anforderungen zu erfüllen und Ihre IT-Ressourcen optimal einzusetzen. Dennoch scheitern zahlreiche Unternehmen an einer strukturierten Herangehensweise bei der Auswahl und Einführung eines Dokumentenmanagementsystems (DMS).
Unser neuer Guide richtet sich speziell an IT-Abteilungen und IT-Entscheider, die vor der Herausforderung stehen, bestehende analoge oder teildigitalisierte Prozesse durch ein modernes, effizientes DMS abzulösen. Er bietet Ihnen konkrete Handlungsempfehlungen, Checklisten und praxisnahe Tipps, mit denen Sie Ihr Projekt erfolgreich steuern.

5. Skalierbarkeit und Zukunftsfähigkeit
Herausforderung: Viele Unternehmen implementieren Dokumentenmanagementsystem Software, die zwar den aktuellen Bedarf abdeckt, aber beim Wachstum an ihre Grenzen stößt. Typische Probleme:
- Limitierte Mandantenfähigkeit bei Unternehmensgruppen
- Restriktive Lizenzmodelle, die die Einführung neuer Standorte verteuern
- Fehlende Cloud-Readiness oder hybride Betriebsmodelle
Lösungsansatz:
Ein zukunftsfähiges DMS sollte:
- Mandantenfähigkeit und Multi-Location-Unterstützung nativ bieten.
- Flexible Lizenzmodelle (User-, Prozess-, Volumenbasiert) für unterschiedliche Wachstumsstrategien bereitstellen.
- Eine Cloud-, On-Premises- und Hybrid-Betriebsoption bieten, um je nach Sicherheitsanforderung agil reagieren zu können.
6. Workflow-Automatisierung – Die unterschätzte Dimension
Herausforderung: Ein Dokumentenmanagementsystem ohne Workflow Engine bleibt ein digitaler Aktenschrank. Der eigentliche Mehrwert liegt in der Automatisierung repetitiver Prozesse. Doch genau hier scheitern viele Implementierungen, weil:
- Prozesse nicht dokumentiert und standardisiert sind
- Der Fokus zu sehr auf Archivierung statt auf Prozessdigitalisierung liegt
- Workflow-Designer zu komplex oder restriktiv sind
Lösungsansatz:
- Vor Implementierung sollten die Top-10-Dokumentenprozesse mit klaren Zielen priorisiert werden (z.B. Rechnungseingang, Vertragsmanagement, Urlaubsanträge).
- Die DMS Software muss einen Low-Code-Workflow-Designer bieten, damit Prozesse ohne tiefes – Programmierwissen durch Fachbereiche angepasst werden können.
- Ein IT-Fachbereich-übergreifendes Prozessmanagement-Team ist sinnvoll, um die kontinuierliche Prozessoptimierung zu gewährleisten.
7. Migration bestehender Archive – Der oft unterschätzte Kostenfaktor
Herausforderung: Der Wechsel von Altarchiven auf ein modernes DMS System wird häufig als rein technisches Projekt betrachtet. Doch:
- Unterschiedliche Datenformate, fehlende Indexinformationen oder proprietäre Archivformate erschweren Migrationen.
- Aufwand und Kosten werden bei Ausschreibungen häufig unterschätzt.
- Downtimes oder unvollständige Migrationen können Compliance-Risiken bergen.
Lösungsansatz:
- Ein erfahrener Dokumentenmanagement System Anbieter sollte eingebunden werden.
- Vorab müssen vollständige Datenanalysen durchgeführt werden, um Umfang und Komplexität der Altarchive realistisch zu bewerten.
- Das Thema Migration muss in der DMS-Gesamtprojektplanung als eigenständiger Workstream betrachtet werden.
8. Budgetplanung und Business Case
Herausforderung: Ein DMS-Projekt ist kein reines IT-Projekt, sondern ein Business-Enablement-Projekt. Doch Budgets werden oft nicht vollumfänglich geplant, da:
- Versteckte Kosten wie Migration, Change Management, Customizing oder Schulungen nicht berücksichtigt werden.
- Der Return-on-Investment nur auf Basis von Lizenzkosten berechnet wird, nicht auf Basis der Prozessoptimierungspotenziale.
Lösungsansatz:
IT-Leiter sollten den Business Case ganzheitlich mit den Fachbereichen aufsetzen und folgende Faktoren quantifizieren:
- Zeitersparnis pro Prozess
- Reduzierte Druck- und Lagerkosten
- Compliance- und Sicherheitsvorteile (Vermeidung potenzieller Bußgelder)
- Mitarbeiterzufriedenheit und Effizienzgewinne durch Automatisierung
Fazit: DMS als strategisches Schlüsselprojekt für IT-Leiter
Die Einführung eines Dokumentenmanagementsystems ist weit mehr als ein IT-Projekt. Es ist ein unternehmensweites Change-Projekt, das organisatorische, technische und menschliche Herausforderungen vereint. Für IT-Leiter gilt:
- Frühzeitige Einbindung aller Stakeholder
- Fokussierung auf Integration, Automatisierung und Skalierbarkeit
- Strategische Planung mit klar definierten Use Cases und KPIs
- Professionelles Change- und Schulungsmanagement
Nur so kann ein digitales Dokumentenmanagementsystem nicht nur zur Ablageplattform, sondern zu einem echten Enabler der digitalen Transformation werden. Dokumentenmanagement System Anbieter bieten hierfür flexible Lösungen, die individuell auf Unternehmensstrukturen zugeschnitten werden können.
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