14.August.2025

Digitale Herausforderungen im Accounting: Von Papierrechnungen zum vernetzten Finanzsystem 

Digitale Herausforderungen im Accounting: Von Papierrechnungen zum vernetzten Finanzsystem 
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Digitalisierung Buchhaltung, Automatisierung Rechnungsverarbeitung, Compliance im digitalen Rechnungswesen – auf dem Papier klingt das alles nach Effizienz, Klarheit und Echtzeit-Transparenz. In der Realität sieht der Arbeitsalltag in vielen Finanz- und Controlling-Abteilungen jedoch anders aus: Rechnungen trudeln als PDF per E-Mail ein, Freigaben passieren „auf Zuruf“ im Flur, Budgetanträge kommen als Excel-Datei im Anhang. Statt Analysen und strategischer Steuerung herrscht Sucherei, Nachfragen und Kontrollaufwand. 

Das nennen wir: Fragmentopolis
Hier verbringen Controller und Buchhalter 30 % ihrer Arbeitszeit allein mit Datensuche. Und während sie im Papier- und Datei-Dschungel navigieren, entgehen Skonti, Berichte kommen zu spät, und Entscheidungen basieren mehr auf Bauchgefühl als auf belastbaren Zahlen. 

Alltag in Fragmentopolis – typische Pain Points 

Ob im Mittelstand oder im internationalen Konzern, die Probleme sehen oft erschreckend ähnlich aus. Fragmentopolis ist kein Ort auf der Landkarte, sondern der Zustand einer Finanzabteilung, die trotz moderner Software im analogen Denken und in manuellen Prozessen feststeckt. 

1. Excel-Version-Chaos 
Fast jeder im Accounting kennt die berüchtigte Datei: „Report_final_neu_Version7_mehrfinal.xlsx“. Sie taucht in mehreren E-Mail-Postfächern auf, liegt in verschiedenen Ordnern und niemand weiß mehr, welche Version tatsächlich aktuell ist. Änderungen werden parallel gemacht, Daten überschrieben, und am Ende muss alles mühsam wieder zusammengeführt werden. 

2. Zeitverlust durch manuelle Datensuche 
Statt Rechnungen oder Belege mit wenigen Klicks zu finden, beginnt oft eine kleine Odyssee: im Postfach, im Dateiordner, im ERP-System. Für jede fehlende Freigabe werden Erinnerungsmails geschrieben oder telefoniert. Der Rechnungsfreigabeprozess zieht sich dadurch nicht nur über Tage, sondern unterbricht auch die eigentliche Arbeit immer wieder. 

3. Hohe Fehleranfälligkeit 
Wenn Daten mehrfach manuell erfasst werden müssen, steigt das Risiko von Zahlendrehern, Doppelerfassungen oder dem versehentlichen Löschen wichtiger Informationen. Auch veraltete Datenstände sind häufig: Ein Kollege arbeitet mit dem Stand von gestern, während andere schon neue Werte eingepflegt haben. 

4. Verpasste Chancen 
Jede Verzögerung in der Rechnungsverarbeitung kann bares Geld kosten. Skontofristen verstreichen ungenutzt, Budgets werden auf Basis unsicherer Forecasts verteilt, und wertvolle Erkenntnisse aus den Daten bleiben verborgen, weil schlicht keine Zeit für tiefergehende Analysen bleibt. 

5. Fehlende Transparenz 
Wer hat die Rechnung geprüft? Welche Kostenstelle hat freigegeben? Und wie lange liegt das Dokument schon im Prozess? In vielen Abteilungen gibt es darauf keine sofortige Antwort. Statt klarer Workflows herrscht Unsicherheit, und der Überblick wird erst nach mehreren Telefonaten oder E-Mail-Ketten wiederhergestellt. 

Das Ergebnis: 
Finance- und Controlling-Teams verbringen einen großen Teil ihrer Zeit damit, zu reagieren, statt aktiv zu gestalten. Operative Hektik ersetzt strategische Klarheit, und aus dem Anspruch, Entscheidungen datenbasiert zu treffen, wird allzu oft reines Schadensbegrenzen im Tagesgeschäft.

Ursachen der digitalen Herausforderungen 

Wer die typischen Pain Points in Finance & Controlling genauer betrachtet, erkennt schnell: Sie entstehen nicht zufällig, sondern haben oft tiefere strukturelle Gründe. Selbst Unternehmen, die bereits moderne Software im Einsatz haben, scheitern an denselben Hürden, aber eben in digitaler Form. 

1. Fehlende Automatisierung und unzureichende Workflows 

Viele Finanzabteilungen arbeiten noch immer, wie vor zehn oder fünfzehn Jahren, nur dass die Papierordner heute durch PDF-Dateien ersetzt wurden. Rechnungen werden manuell erfasst, Freigaben per E-Mail eingeholt, Belege in unterschiedlichen Ordnern gespeichert. Zwar gibt es häufig Softwarelösungen wie ein ERP oder ein DMS, doch ohne automatisierte Workflows bleibt der Nutzen stark begrenzt. 
Beispiel: Eine Rechnung wird zwar digital eingescannt, muss aber immer noch manuell der richtigen Kostenstelle zugeordnet werden. Jede fehlende Freigabe löst erneut eine E-Mail-Kette aus. 

2. Systembrüche und komplizierte Tools 

Ein weiteres zentrales Problem sind Medien- und Systembrüche. Wenn die Rechnungsverarbeitung, das ERP-System und das Dokumentenmanagementsystem nicht miteinander sprechen, müssen Mitarbeitende dieselben Daten mehrfach eingeben oder ständig zwischen Programmen wechseln. Das kostet nicht nur Zeit, sondern erhöht auch das Fehlerrisiko. Besonders kritisch wird es, wenn einzelne Tools so kompliziert in der Bedienung sind, dass sie von den Nutzern nur widerwillig oder gar nicht eingesetzt werden. In der Praxis führt das dazu, dass moderne Funktionen ungenutzt. 

3. Kosten und Kultur 

Digitalisierung ist nicht kostenlos, weder in finanzieller Hinsicht noch im Hinblick auf interne Ressourcen. Neben Lizenz- und Implementierungskosten braucht es Zeit für Schulungen, Umstellungen und Anpassungen. Häufig fehlt das notwendige Know-how im Team, um neue Tools effektiv zu nutzen. Dazu kommt ein kultureller Faktor: Veränderungsresistenz. Viele Mitarbeitende sind im bisherigen System eingespielt und empfinden neue Prozesse zunächst als zusätzliche Belastung. Das oft gehörte „Das haben wir schon immer so gemacht“ ist eine der größten, aber unterschätztesten Bremsen auf dem Weg zu digitalisierten Abläufen. 

4. Datenflut ohne Analysefähigkeit 

In einer digitalisierten Finanzwelt ist das Datenvolumen enorm gestiegen. Doch mehr Daten bedeuten nicht automatisch mehr Erkenntnisse. Ohne Business-Intelligence-Integration und Echtzeit-Dashboards bleibt das Controlling im Blindflug. Oft stehen zwar alle relevanten Informationen irgendwo im System, doch sie sind nicht verknüpft, nicht aktuell oder nicht in einer Form aufbereitet, die schnelle Entscheidungen ermöglicht. Das Resultat: Berichte basieren auf veralteten Werten, Forecasts verlieren ihre Aussagekraft, und das Management trifft Entscheidungen ohne verlässliche Datenbasis. 

Laut dem Bitkom Digital Office Index 2024: 

  • setzen mittlerweile 100 % der deutschen Unternehmen mindestens eine Digital-Office-Lösung ein 
  • arbeiten 39 % überwiegend papierlos, 20 % noch stark papierbasiert. 
  • Wollen 35 % ihre Digitalisierungsinvestitionen erhöhen. 

Der Weg hinaus: Der Einstieg in Data City 

Data City steht für ein vernetztes, digitales Finanzsystem, das Klarheit und Steuerbarkeit zurückbringt – modular, anschlussfähig und kompatibel mit Ihrer bestehenden Software. 

So gelingt der Ausstieg aus Fragmentopolis: 

  • Digitaler Rechnungseingang mit OCR-Erkennung statt manuellem Abtippen 
  • Automatische Workflows für Freigaben, Eskalationen und Archivierung 
  • Echtzeit-Dashboards für präzise, aktuelle Kennzahlen 
  • Revisionssichere Archivierung für Compliance und Audits 
  • Flexible Integration mit ERP, CRM und weiteren Tools 

Das Ergebnis: Weniger Suchen, mehr Steuern. Weniger Rückfragen, mehr Entscheidungen. 

Checkliste: Wohnen Sie noch in Fragmentopolis?   

Beantworten Sie ehrlich: 

  • Sie suchen regelmäßig nach Rechnungen oder Belegen? 
  • Es gibt mindestens drei verschiedene Versionen desselben Excelsheets? 
  • Freigaben erfolgen oft per E-Mail oder mündlich? 
  • Sie warten auf Daten, wenn Sie einen Bericht erstellen müssen? 
  • Dashboards mit Live-Zahlen? Fehlanzeige. 

Wenn Sie mehr als zweimal mit „Ja“ geantwortet haben – höchste Zeit für den Umzug in die Data City. 

Whitepaper 

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Fazit 

Die digitale Transformation im Accounting ist längst kein Zukunftsthema mehr. Sie entscheidet heute darüber, ob Finanzabteilungen nur verwalten oder aktiv gestalten. Manuelle Prozesse, isolierte Tools und fehlende Transparenz führen zu Fehlern, Zeitverlust und verpassten Chancen. Gleichzeitig zeigen Beispiele wie die Data City, dass der Weg zu klaren Zahlen, schnellen Entscheidungen und resilienten Prozessen möglich ist und das ohne bestehende Systeme über Bord zu werfen. Entscheidend ist, die typischen Pain Points offen zu erkennen, gezielt Automatisierung und Integration umzusetzen und damit aus dem Reaktionsmodus in eine steuernde Rolle zu wechseln. Wer den Schritt wagt, verlässt Fragmentopolis und gewinnt nicht nur Effizienz, sondern auch die Grundlage für nachhaltigen Unternehmenserfolg. 

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